Ein Fußballtrainer wurde einmal von einem Reporter gefragt, welche Bedeutung der Profifußball für die Volksgesundheit hätte. Er antwortete: »Sehr wenig. Da haben wir die Situation, dass 50.000 Menschen, die dringend Bewegung brauchen, Menschen zuschauen, die dringend Erholung brauchen.« In vielen Gemeinden haben wir auch genau diese Situation, weil die klaren Anweisungen des Neuen Testaments, wie z.B. der Vers weiter unten, nicht verwirklicht werden. Da sind einige wenige Leute, die viel machen und viele andere, die wenig oder gar nichts an Einsatz bringen. Interessanterweise wissen aber die Zuschauer immer alles besser als die eigentlichen Akteure.
Hier muss ein grundlegender Wandel einsetzen. Beide Parteien müssen ehrlich vor Gott erfragen, wie sie der Gemeinde tatsächlich dienen können. Denn eigentlich wollen die »schwitzenden Profis« ganz gern, dass alles von ihnen abhängt, so dass sie die Amateure höchstens Kleinigkeiten erledigen lassen. Und selbst das ist schon verkehrt, weil der Herr selbst seine Diener einsetzt.
Gottes Gedanke von Gemeinde ist nämlich der, dass jeder Christ in der Gemeinde sich einsetzt mit den speziellen Gaben oder Fähigkeiten, die Gott ihm gegeben hat. Das ist ein großes Privileg, aber auch eine große Verantwortung. Wenn nur einer seine Gabe nicht der Gemeinde zur Verfügung stellt, dann fehlt ihr etwas. Der Apostel Paulus schreibt in einem Brief an die Christen in Korinth: »Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes zum (allgemeinen) Nutzen gegeben« (1. Korinther 12,7). Ist es nicht etwas ganz Besonderes, was Gott sich da ausgedacht hat?
Alter schützt vor Torheit nicht!
Diesem Sprichwort muss jeder zustimmen. Es ist eine Erfahrung, die das Leben bestätigt. Eigentlich müsste das doch anders sein. Alte Leute haben manche negativen Ereignisse gesehen oder selbst durchstehen müssen; das wären doch die besten Voraussetzungen, um selbst vor Schaden bewahrt zu werden und anderen in ähnlichen Situationen Hilfe sein zu können. Nein, auch ein alter Mensch ist nicht von sich aus weise, und durch Schaden wird man nicht automatisch klug.
In dem Bibelabschnitt, dem der unten stehende Vers entnommen ist, haben drei würdige Männer mit ihrem Freund Hiob gestritten und diskutiert. Sie haben sicher viel Richtiges gesagt, aber in ihrem Urteil lagen sie völlig schief. Hiob hatte in ganz kurzer Zeit seine Kinder und sein gesamtes Vermögen verloren; sein Gesundheitszustand war erbärmlich und er rang mit der Frage, warum Gott das über ihn hatte hereinbrechen lassen, obgleich er bis dahin ein Gott wohlgefälliges Leben geführt hatte. Die einhellige Ansicht der greisen Männer war, Hiobs Ergehen sei eindeutig Strafe Gottes. Und das war falsch! Sie mussten sich korrigieren lassen. Gottes Handeln mit den Menschen hat immer nur das eine Ziel: Er möchte jeden durch die Umstände des Lebens bewegen, sein persönliches Verhältnis zu ihm zu überprüfen. Seine Wege sind Wege der Erziehung, die uns dahin bringen sollen, diesen Gott anzurufen und seine Hilfe zu erbitten.
Dies zu erkennen ist keine Frage des Alters. Gott will den ihm zustehenden Platz in unserem Leben einnehmen – ob wir jung oder alt sind.
Der Mensch nach Gottes Bild
Alle Lehren der Bibel stützen sich auf die Schöpfungslehre. Wenn man z.B. nicht versteht, was die Erschaffung des Menschen bedeutet, durchschaut man nicht, was der Sündenfall beinhaltete und auch nicht, was die Erlösung bedeutet. Die Tatsache, dass Gott den Menschen nach seinem Bild schuf, bringt unter anderem mit sich, dass der Mensch Wahlmöglichkeiten hat. Ein Tier kann nicht wirklich »wählen«; es wird völlig von seinen Trieben und Instinkten gesteuert. Gott aber kann wohl wählen, wie es z.B. die ewige Auserwählung der Erlösten zeigt. Und so kann der Mensch auch wählen, weil er nach Gottes Bild geschaffen ist. Indem Gott einen Menschen schuf, der wählen konnte, nahm Gott menschlich gesprochen ein Risiko auf sich – denn es wurde dem Menschen möglich gemacht, sich gegen Gott zu entscheiden. Aber offensichtlich wollte Gott lieber von dem Menschen aus freien Stücken geliebt werden als von einem Roboter (oder so, wie der Mensch von einem Haustier »geliebt« wird). Tatsächlich entschied sich der Mensch gegen Gott (1. Mose 3). Gerade weil Gott ihn als Geschöpf so respektierte, konnte dies geschehen. Und so respektiert Gott den Menschen so sehr, dass er ihn noch immer nicht zwingt, ihn zu lieben. Er möchte, dass der Mensch freiwillig zu ihm kommt und die von ihm angebotene Erlösung in Christus annimmt und ihm dann vor lauter Freude und Zuneigung seine Wiederliebe erweist und ihm dient. In dieser Hinsicht hat sich seit 1. Mose 1 nichts Grundsätzliches geändert: Gott sucht noch immer die freiwillige Liebe des Menschen.
Ein ungewöhnlicher Mann
Der Altsprachler und Gymnasialdirektor Dr. Hermann Menge wurde durch die Bibelübersetzung, die nach seinem Namen benannt ist, sehr bekannt. Weniger bekannt ist, dass er trotz seines durchaus religiösen Lebens ein bloßer Namenschrist war, ein »christianisiertes Weltkind«, wie er von sich selbst sagt. Obwohl er oft in der Bibel gelesen hatte, war sie ein mit sieben Siegeln verschlossenes Buch für ihn geblieben.
Als er im Alter von etwa 60 Jahren mit der Ausarbeitung einer Morgenandacht für seine Schule beschäftigt war, wurde ihm seine Unkenntnis der Bibel mit einer solchen Macht klar, dass er sich tief schämte. Deshalb fasste er den Entschluss, die Heilige Schrift intensiv zu studieren, und zwar in Hebräisch bzw. Griechisch. Dabei ging er wie gewohnt sehr gründlich zu Werke und begann zunächst mit der Übersetzung des Neuen Testaments. Lassen wir ihn selbst berichten, was dabei geschah: »Die Liebe des himmlischen Vaters … hat mich aus dem geistigen Schlaf und geistlichem Tode erweckt und zu einem neuen Leben geführt. Dabei will ich hervorheben, dass diese Umwandlung bei mir nicht plötzlich eingetreten ist, sondern sich langsam, ganz allmählich vollzogen hat … In meinem Herzen war das Licht aus der Höhe aufgegangen, so dass ich in Jesus Christus den Weg, die Wahrheit und das Leben erkannte und mir bewusst war, dass kein Name den Menschen gegeben ist, in dem sie selig werden sollen, als allein der Name Jesus. War mir durch diesen beglückenden Herzenszustand nicht der herrlichste Lohn (für die Bibelübersetzung) zuteil geworden?«
Nach mir die Sintflut!
Wer kennt diese Lebenshaltung nicht? »Zuerst komme ich, dann komme ich, danach kommt erst einmal lange Zeit gar nichts und dann komme wieder ich!« Sicher, das erscheint etwas überzogen, aber es trifft dennoch den Kern der Sache: Selbstverwirklichung!
Im heutigen Bibelvers wird in knapper, aber sehr verständlicher Art und Weise beschrieben, was eine solche Lebensführung mit sich bringen wird – denn auch hier geht es nach dem »Gesetz von Saat und Ernte«. Es ist eben ein gewaltiger Irrtum, wenn man meint, so leben zu können, wie es einem gerade passt, ohne die entsprechende Ernte einfahren zu müssen. Gott läßt sich nicht spotten -, auch wenn es manchmal den Anschein hat, als ob Gott gar nicht in das Weltgeschehen und auch nicht in das individuelle Leben eingreifen würde. Aber die Wahrheit sieht ganz anders aus: Nichts ist vor Gott verborgen, noch nicht einmal unsere geheimsten Gedanken, und über unser Leben wird sorgfältig Buch geführt. Wer durch ein Leben der Selbstverwirklichung zum Ausdruck bringt, dass es für ihn keinen Gott gibt, der einmal richtet, straft und vergilt, für den wird es vor dem Richterthron Gottes ein schreckliches Erwachen geben. Ist es nicht töricht, das kurze irdische Leben nur zu leben, um möglichst viel mitzunehmen und dafür den Reichtum der unendlichen Ewigkeit zu verlieren? Wer ein Leben ohne Gott gesät hat, der wird spätestens nach seinem Tod die bitteren Früchte dieses Lebens ernten. Wer aber schon in dieser Zeit ein Leben mit Gott lebt, der wird spätestens in der Ewigkeit Dinge ernten, gegen die alles Schöne dieser Welt wie billiger Plunder erscheint (Römer 8,18).
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