Zeit, um Kraft für die kommenden Tage zu sammeln.
Einen wunderschönen guten Morgen wünscht Ihnen Ihre Kirchengemeinde St. Johannes Wunstorf.
Angst
Notvolle Situationen machen uns Angst. Und in unserer Zeit nehmen Ängste zu. Irgendwie gehört die Angst zum Menschsein dazu. Da spielt auch das Alter der Menschen keine Rolle. Als unser Sohn 12 Jahre alt war, lag er gut drei Monate krank im Bett. Sein Immunsystem war angegriffen, er war blass und fiebrig. Vom »Immunsystem« hatte er schon gehört, seine Angst war nun, AIDS zu haben. Es handelte sich jedoch um eine Lungenentzündung. Menschen haben massenweise Angst, fühlen sich bedroht von allen möglichen Dingen. Die atomare Bedrohung bringt viele auf die Straße. CASTOR-Transporte und Endlagerung sind nur zwei Schlagworte unserer Tage. Obwohl heute alles auf Sicherheit ausgelegt ist, bleibt die Angst unser Begleiter. Bewegungsmelder, Scheinwerfer, Frauenparkplätze, Airbags im Auto, Selbstverteidigungskurse und vieles anderes mehr sollen uns Sicherheit geben, doch die Angst bleibt.
Woher kommt die Angst eigentlich? Psychologen reden von der Urangst beim Geburtsvorgang, wenn das Baby aus der Geborgenheit des Mutterleibes in die Welt hinein geboren wird. Doch viel schwerer wiegt, dass der Mensch von Gott getrennt ist und in den Bedrohungen des Lebens keinen Rückhalt mehr findet. Die Überwindung der Angst ist dann möglich, wenn der Mensch sich in der Hand eines Stärkeren weiß und sich dieses Rückhalts gewiss ist. Wer sich auf Jesus Christus verlässt, hat den stärksten Rückhalt, den es gibt, denn er hat sogar den Tod überwunden. Wie schlimm es auch kommen mag, wer auf Jesus vertraut, kann gewiss sein, dass er zuletzt bei ihm geborgen sein wird. Solche Gewissheit nimmt die Angst weg.
Was wäre, wenn Jesus zu Besuch käme?
Das war schon eine interessante Geschichte gewesen. Jesus war auf seinem Weg durch die damalige Bezirksgrenzstadt Jericho gekommen und hatte dort diesen höheren Zollinspektor auf einem Baum sitzend entdeckt. Nun, was macht ein Grenzbeamter auf einem Baum? Die Bibel berichtet, dass dieser Mann wissen wollte, wer Jesus wirklich sei, und dass er sich wegen seiner geringen körperlichen Größe von dieser Baumposition aus Überblick verschaffen wollte. Das mag eine peinliche Situation gewesen sein, dort vor aller Öffentlichkeit entdeckt zu werden. Und dann lud sich dieser Jesus auch noch selbst bei ihm ein. Doch die Reaktion dieses Mannes macht deutlich, dass er sich über diesen unerwarteten Besuch von Herzen gefreut hat. Auf jeden Fall hat diese Begegnung mit Jesus sein Leben total verändert.
Ich habe mir vorzustellen versucht, wie mir zumute wäre, wenn Jesus meine Wohnung betreten wollte. Wir sind ja kaum noch gewohnt, unerwartet Besuch zu empfangen. Würde er sich bei uns zu Hause fühlen? Könnten wir ihm alle Zimmer zeigen? Oder hätten wir einiges erst zu korrigieren, in Ordnung zu bringen? Wie würde er darauf reagieren, wie wir miteinander umgehen, was wir lesen, was wir uns alles anschauen?
In Wirklichkeit braucht er nicht erst zu kommen. Er kennt jetzt schon alle unsere Verhältnisse und nicht nur das, auch die Begierden und Sehnsüchte unserer Herzen, die so oft von der Ichsucht bestimmt sind. Am peinlichsten aber ist, dass er, der große Erlöser, weiß, welch armselig kleines Eckchen wir Christen für ihn reserviert halten.
Die Zukunft macht mir keine Sorgen!
Was kommt in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren auf uns zu? Oft verwandelt sich innerhalb von Sekunden ein Traum in einen Alptraum. Ein Unfall oder eine Krankheit, die plötzliche Kündigung oder der Tod einer geliebten Person können jeden von uns jederzeit treffen und aus der Bahn werfen.
Was bringt die Zukunft? Wir wissen es nicht und können es nicht wissen! Wen wundert es, dass sich viele an die Astrologie, an Wahrsager und Totenbefrager halten und ihr Leben deren Aussagen entsprechend einrichten?! Männer und Frauen aller Altersgruppen und Schichten klammern sich an den Strohhalm dieses nebulösen Zukunftswissens, bei dem man nie weiß, ob es stimmt oder nicht. So lebt man denn sein Leben, hin und hergeworfen von »Glück« und »Unglück«, von Ungewissheit, Angst und Schicksalsgläubigkeit, ohne wirkliche Hoffnung.
Wie anders ist dagegen die Sicherheit und Geborgenheit in den Verheißungen Gottes in der Bibel. Da wird uns zum Beispiel Jesus Christus in dem Bild des guten Hirten vorgestellt, der seine Herde liebevoll führt und beschützt. Die Liebesbeziehung zwischen Hirte und Schafen, zwischen Gott und Menschen ist gegenseitig, wie auch unser Vers andeutet. Und wenn die Katastrophen des Lebens über uns hereinbrechen, so lenkt Gott in seiner völligen Weisheit und Liebe alle Dinge so, dass sie sich letztlich als gut für uns herausstellen. Diese Hoffnung gibt dem Gläubigen eine Ruhe und Geborgenheit, wie sie der Unglaube niemals finden noch verstehen kann.
Eine erstaunliche Gabe Gottes
Der Schöpfer hat den Menschen verschiedene Fähigkeiten und Gaben gegeben. Jedem hat er eine individuelle Veranlagung »in die Wiege« gelegt. Etwas allerdings ist allen Menschen gleichsam anvertraut: das Gespür für die Ewigkeit. Der weise Salomo wusste vor etwa 3.000 Jahren zu berichten: »Auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt« (Prediger 3,11).
Jeder Mensch hat tief in sich diese Ahnung von etwas Unvergänglichem! Doch die greifbaren, zeitlichen Dinge machen uns oftmals taub für den leisen Ruf aus dem Innersten unserer Seele. Leider wird uns diese Sehnsucht erst dann bewusst, wenn wir die Werte, mit denen wir unser Leben auszufüllen suchen, nicht länger behalten können und wenn unsere Lebenskraft durch Krankheit und Alter schwindet. Erst wenn eine Krankheit an Leib und Seele nagt, wird bei manchem das tiefe Bewusstsein für die Ewigkeit wach. Dann fängt man plötzlich an, über Gott nachzudenken.
Der Psalmist stellt fest, dass auf Gott absolut Verlass ist. Er ist wie ein Fels, auf dem man sicher stehen kann. Unsere Lebenskraft schwindet, aber die Gottesbeziehung kann wachsen. Und darauf kommt es an. Denn durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Christus will Gott uns ewiges Leben schenken. Er kann dafür sorgen, dass die Sehnsucht nach Ewigkeit in unseren Herzen Erfüllung findet. Wenn wir diese bei Gott suchen, werden wir nicht enttäuscht werden, sondern froh dem Bekenntnis des Psalmisten zustimmen.
Stichwort ...
Sie sind unsicher bei Begriffen aus Christentum und Kirche?
Anfragen sind ausdrücklich erwünscht!
Hier bekommen Sie Informationen zu ...
Abendmahl - Erlösung - Gebet - Konfirmation - Reformation - Taufe
Predigt und Andacht
Klicken Sie hier, wenn Sie sich die Sammlung unserer bisher produzierten Internetpredigten und Andachten ansehen möchten.
Newsletter
Sie wollen über unser Gemeindeleben aus erster Hand informiert werden? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter - kostenlos in Ihre Mailbox!