Stichwort

Taufe

Warum taufen wir?

Nicht selten äußern Eltern im Taufgespräch als Motiv der Taufe ihres Kleinkindes: „Das gehört für mich dazu (zum Christsein), denn das ist gute Tradition. Das haben meine Eltern auch mit mir so gemacht und das haben ihre Eltern schon mit ihnen so gemacht.“ Manchmal höre ich auch: „Ich möchte, dass mein Kind beschützt ist.“

Beide Motive sind sehr verständlich und ehrenwert, treffen aber nicht wirklich den Kern dessen, was Taufe ist – um nicht zu sagen: Sind weit von dem entfernt, was für eine wichtige und vor allem lebensschaffende Bedeutung die Taufe für uns Menschen hat oder haben kann.

Drei wichtige Aspekte der Taufe (und es gibt mehr) möchte ich an dieser Stelle nur kurz vor Augen führen. Ich drück das jetzt mal so aus:

  1. In der Taufe werden wir im guten Sinne „auf´s Engste“ mit Jesus Christus verwoben – und das bedeutet vor allem mit dem, was sein Sterben und sein Auferstehen zu neuem Leben für jeden von uns bedeutet oder bedeuten kann. Es hat mit „Frei werden von Schuld und Sünde“ zu tun, und es hat mit einem Leben zu tun, das viel, viel lebendiger ist als alles, was wir kennen und was uns vertraut ist. Und dieses Leben entfaltet sich in seiner Gänze erst „auf der anderen Seite des Lebens“ – sprich: Nach unserem Sterben. Durch Jesus Christus allein – der sich in der Taufe an uns bindet – haben wir Zugang dazu.
  2. In der Taufe bindet sich aber nicht nur Christus an uns. Wir werden durch unsere Taufe auch hineingenommen in eine große Familie, nämlich die Gemeinschaft der Christen. Diese Gemeinschaft der Christen ist viel, viel größer als etwa eine Institution. Sie umfasst alle Menschen – egal zu welcher Konfession oder Kirche sie gehören mögen –, die getauft worden sind und diesem Jesus Christus nachfolgen und dem Glauben an Jesus Raum in ihrem Leben geben. Und diese Gemeinschaft umfasst nicht nur die Christen und Christinnen der Gegenwart, sondern auch alle Christen, die vor uns gelebt haben und die nach uns leben werden. Bildung, Titel, Kultur, sozialer Stand, Hautfarbe, Geschlecht, Alter und Nationalität spielen dabei überhaupt keine Rolle. Unterschiedslos alle sind willkommen in dieser Gemeinschaft, die wir gewöhnlich Kirche nennen.
  3. Die Taufe macht aber nur Sinn, wenn der getaufte Mensch seinen Glauben praktiziert und wenn er aus dem Vertrauen an Jesus Christus lebt. Glaube an Jesus Christus und Taufe gehören unzertrennlich zusammen. Dabei ist zweitrangig, ob der Mensch zuerst die Welt des Glaubens entdeckt und sich daraufhin taufen lässt oder umgekehrt: Ob er erst getauft wurde und dann im Laufe des Lebens den Glauben an Jesus kennenlernt und ihm dann mehr und mehr Gestalt gibt.

Eine Taufe ohne Glauben an Jesus Christus ist vollkommen sinnbefreit! Deshalb ist es auch so wichtig, dass Eltern und Taufpaten Ihr Taufversprechen ernst nehmen und den Täufling behutsam bei der Hand nehmen und in die Welt des Glaubens einführen.

Taufe eines Kleinkindes - (c) HollyGirl18 (pixabay)

Lied zum Thema

EG 200 Noten

(1) Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt. Ich bin in Christus eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt.

(2) Du hast zu deinem Kind und Erben, mein lieber Vater, mich erklärt. Du hast die Frucht von deinem Sterben, mein treuer Heiland, mir gewährt. Du willst in aller Not und Pein, o guter Geist, mein Tröster sein.

(4) Mein treuer Gott, auf deiner Seite bleibt dieser Bund wohl feste stehn. Wenn aber ich ihn überschreite, so lass mich nicht verlorengehn! Nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an, wenn ich hab’ einen Fall getan!

Taufen in St. Johannes

 

Wir taufen bei uns in St. Johannes mit großer Freude! Gewöhnlich geschieht das am Sonntagmorgen im Hauptgottesdienst, und zwar deshalb, weil die betroffene Person ja in die Gemeinschaft der Christen hinein getauft wird. Und da ist es natürlich sinnvoll, wenn diese Gemeinschaft dann auch präsent ist. Und sie, die Gemeinde, kann auch sehr gut damit umgehen, wenn es mal einen Gottesdienst mit Kindertaufe gibt, bei dem sich das Kind im Gottesdienst „zu Wort meldet“. Wer kleine Kinder tauft, der darf sich halt nicht beklagen, wenn die sich dann auch bemerkbar machen. Anders gesagt: Wir haben eine sehr kinderfreundliche Gemeinde! Und im Übrigen: Unsere Gottesdienste (auch ohne Taufe) sind bunt und lebendig – alles andere als steif!

Hier nun ein paar Antworten auf Fragen, die im Vorfeld einer Taufe oft gestellt werden:

Gibt es in St. Johannes feste Tauftermine? Nein, die gibt es nicht. Bei Bedarf sprechen Sie bitte Pastor Möller an (Kontaktdaten), und vereinbaren Sie einen passenden Termin mit ihm. Da findet sich recht unkompliziert eine Möglichkeit.

Muss die Taufe immer im Hauptgottesdienst am Sonntag stattfinden? Nein, selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, auf einen anderen Tag auszuweichen, soweit das nötig ist.

Gibt es eine Altersgrenze, bis wann die Taufe stattgefunden haben soll? Nein, die gibt es nicht! Wir haben des Öfteren auch Erwachsenentaufen. Die älteste Person, die wir bisher bei uns getauft haben, war zum Zeitpunkt der Taufe 70 Jahre alt, und gern darf diese Altersgrenze noch getoppt werden. Wichtig ist nur, dass die Person vorher noch nie eine christliche Taufe erhalten hat. Denn dem biblischen Wort des Apostel Paulus folgend (Epheser 4:5) wird bei uns nur einmal getauft.

Wie ist das mit den Taufpaten: Taufpate kann nur sein, wer einer christlichen Kirche angehört. Mindestens ein Pate sollte der Evangelisch-lutherischen Kirche angehören. Wenn es da Probleme gibt, dann sprechen Sie mit Pastor Möller. Auch da lassen sich im Ernstfall Lösungen finden.

 

 

Gesprächsbedarf?

Oder schreiben Sie uns jetzt und hier.

Literatur zum Thema

Paten spielen oft eine wichtige Rolle im Leben des Kindes. Sie begleiten das Kind von Anfang an und haben doch eine ganz andere Perspektive als die Eltern. Wie kann es gelingen, diese besondere Beziehung bewusst zu gestalten? Welche Rituale, welche Formen können auch außerhalb des religiösen Amts Stabilität geben? Nicht nur neue Paten, sondern auch “erprobte” Patentanten und Patenonkel, erhalten in diesem Buch wertvolle Anregungen.

Malte Schophaus, Annette Wallentin: Pate stehen: Eine besondere Beziehung gestalten (Kreuz Verlag)
ISBN-10: ‎3451613131 – ISBN-13: 978-3451613135

Dieses Buch kann in der Gemeindebücherei kostenlos entliehen werden.

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